Coronos

und die unerschrockenen Heinzel

ein Märchen von und mit dem Alpenfriede

 

Die Zeit verging nur langsam und etwas mühsam. Es gab irgendwie nicht wirklich etwas zu tun. Unter dem strengen Blick von Coronos waren die Heinzel zum nichts tun verdonnert. Sie fühlten sich allesamt auch etwas einsam, dort oben in dem großen Haus, so ganz alleine … ohne Gäste….ohne Leben in der Bude. Keine Geschichten vom tollen Skitag, Lobeshymnen auf das grandiose Wetter, keine Beschwerden über 2 KG Übergewicht die man aufgrund des guten Essens mit nach Hause nehmen muss, keiner kann die schöne, liebevolle Deko bewundern… gerade in diesem Jahr ist der Adventkranz doch so besonders schön geworden.

Es war schon wieder ein paar Tage her, dass die Heinzel es gewagt hatten, sich zu treffen. Im Schimmer des Lichts der ersten Kerze auf dem Adventkranz, saßen alle bei einander und hatten ganz zaghaft zum ersten Adventlied eingestimmt. Kling Glöcklein kling hallte ganz leise durch die leeren Gänge. Es war ein schöner Moment, alle blickten zufrieden und beseelt von der Vorfreude auf Weihnachten in die Runde. „Es ist schön, euch als Freunde zu haben und mit euch zusammen hier zu sitzen“, sagte eines der Serviceheinzelmännchen. Alle stimmten zu und blickten verträumt in das Kerzenlicht.


„Gemeinsam einsam zu sein ist doch gar nicht so schlimm! ….

unterbrach plötzlich eines der Büroheinzel das Schweigen, „die Menschen müssten sich öfter sagen, dass sie froh sind Freunde zu haben. Eine Weihnachtskarte wäre doch ein ganz besonders schöner Anlass, seinen Freunden zu zeigen, wie sehr man sie schätzt!“ Damit hatte das Büroheinzel den Nagel auf den Kopf getroffen. Als hätte jemand einen Schalter umgelegt, waren auf einmal alle wieder hellwach. „Gerade in diesem Jahr, in dem bestimmt viele auf einen Besuch von Verwandten und Freunden von außerhalb, verzichten müssen.“ „Aber wie sollte man das denn in eine Karte schreiben?“ fragte ein Küchenheinzel laut dazwischen, „ ich kann nicht mal über Gefühle reden, geschweige denn schreiben!“ Die Wichtelfamilie schmunzelte „ Es sollen ja keine Liebesbriefe werden“ beruhigte das Büroheinzelmädchen, „ eine Karte, egal ob lustig oder weihnachtlich, es geht doch nur darum, dass man eben an denjenigen gedacht hat. Hoffen und wünschen, dass man zufrieden und gesund ist “ …Gemeinsam wollte man sich überlegen, wie so eine Karte oder gar ein Brief ausschauen könnte. Die Heinzel hatten ja oft so gute Ideen….und vielleicht fehlten jemanden da draußen ja auch noch die richtigen Worte. 

Für den Abend wurde ein Coronatest anberaumt und danach sollte es losgehen. Ideenschmiede-Alpenfriede-Wichtel-Werkstatt war der Arbeitstitel. Alle waren schon aufgeregt und etwas ausgelassen. Ihr Anführer mahnte jedoch zur Vorsicht. „Ihr dürft euch vor dem finsteren Coronos eure Vorfreude nicht anmerken lassen. Denn wer kann schon wissen, zu welch gemeinem Gegenschlag er dann ausholen würde. Isolation, Redeverbot, oder schlimmeres!“ dem Heinzelchef wurde bei dem Gedanken schon ganz schwarz vor Augen.

Die Dämmerung setzte ein und pünktlich auf die Minute trudelten die Heinzel in der großen Halle ein. Das Kerzenlicht flackerte und das Kaminfeuer knisterte vor sich hin. Der Coronatest konnte losgehen. Um auf Nummer sicher zu gehen, wurde gleich noch eine zweite Testrunde beschlossen. Aber erst nach der dritten Runde konnte man sich ganz sicher sein… und Gott sei Dank … es waren alle negativ. Die Stimmung war ausgelassen….aber eigentlich ja auch kein Wunder…. die ersten Ideen für eine Hallo-Freunde-Weihnachtskarte sprudelten nur so raus….literarisch nicht unbedingt immer anspruchsvoll, aber dafür verfielen die Heinzel teilweise in schallendes, tränenreiches Gelächter


Advent Advent,

Coronos brennt,

Sieh, da brennt er lichterloh,

und alle Menschen werden froh,

Da zünd ich noch mehr Kerzen an,

damit er ganz verschwinden kann;

     . . . . . 

Leise rieselt der Schnee,

ich wünsch mir ne‘ gute Fee,

bringt mir nicht nur Weihnachtsgaben,

wird Coronos auch begraben,

dann zaubert sie noch Freunde her,

ist für Feen doch nicht schwer?

So ging es den Abend weiter. Eine gute Idee jagte die nächste und die Heinzelfamilie hatte schon Bauchschmerzen vor Lachen. Da grummelte plötzlich Heinzel senior aus der Ecke:


ES LEBM ISCHT A TROOM

öb des glööbescht öödr nitt, es lebm ischt a troom

ob des mogscht öödr nitt, es lebm ischt a troom

obr schloof lei und trööm scheane ischt olles güet

asö wies ischt!

 

öb des willscht öödr nitt

du gschpiirchts in dier

öb de dronn glööbescht öödr nitt ischt egal

i woaß du gschpiirchts in dier schloof sieße

und trööm scheane

ischt olles güet

asö wies ischt


Gedicht © Franz Haid

Erschienen im Buch "74 Ötztaler Dialektgedichte"

Das Leben ist ein Traum

ob du es glaubst oder nicht, das Leben ist ein Traum.

Ob es dir grad gefällt oder nicht, das Leben ist ein Traum

Aber schlaf du nur und träum was schönes, es ist alles gut

So wie es ist!

Ob du daran glaubst oder nicht

Du spürst es tief in dir

Ob du daran glaubst oder nicht, tut nichts zur Sache

Ich weiß du spürst es und nun schlaf friedlich

Und träum schön

Es ist alles gut

So wie es ist!

Die Heinzel schauten sich verdutzt an und plötzlich brachen alle in schallendes Gelächter aus. Opaheinzel schaute belustigt in die Runde und wusste natürlich warum alle so lachten. Es hatte ihn niemand verstanden…nicht jeder der das Alpenfriede sein (zweites) zu Hause nennt, ist auch der Sprache der Einheimischen mächtig.

 

Nachdem sich alle wieder etwas beruhigt hatten und ein Barheinzel vorschlug einen vierten Coronatest zu machen, wollte man vorher doch noch etwas Brauchbares zu Papier bringen.

„Bei leise rieselt der Schnee, fällt mir noch etwas ein!“ rief ihr Anführer begeistert, „uns fehlt noch etwas ganz wichtiges. Unsere lieben Freunde kennen unser schönes Örtchen hier oben ja nur in weiß!“ Das stimmte natürlich. Im Moment lag noch dieser vergiftete Nebel über Hochsölden. Aber ihr Anführer hatte bereits die rettende Idee. So machten sich die Heinzelmännchen und Heinzelmädchen daran einen Brief zu schreiben. Sie brauchten für ihr nächstes Vorhaben Unterstützung. Hilfe von ganz oben. Sie baten Frau Holle um Hilfe. Sie erklärten Ihr die schrecklichen Umstände, unter denen sie im Moment litten. Um der Welt da draußen zu zeigen, wie schön es dort oben, im kleinen Hochsölden sein konnte, brauchten Sie ein weißes Kleid aus Schnee. Wie feinster Zuckerguss sollte er sich um die Berggipfel legen und in der Morgensonne glitzern wie tausende kleine Kristalle. Sie baten Frau Holle sich in diesem Jahr ganz besonders viel Mühe zu geben und nur ihre besten Daunenkissen auszuschütteln. „Denkt nur daran wie schön es sein wird, morgens in die klare Bergluft zu treten und den Schnee förmlich zu riechen“ ermunterte ihr Anführer seine fleißigen Heinzel. So wurde der Brief sorgfältig eingerollt, mit dem persönlichen Familiensiegel versehen und einer Brieftaube übergeben. Hoffnungsvoll schaute die Heinzelfamilie der Taube nach, wie sie hoch in den Himmel flog.

Fortsetzung folgt in der nächsten Woche ...

 

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